Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt. Ist zwar aus Schweden, aber egal, mach ich mir , wie es mir gefällt. Heute haben wir mal keine Kilometer geschruppt. Hier mal schauen, da mal schauen. Tolle Gegend und eine Menge erlebt. 

Ich peppel  Biene noch ein bisschen auf, dann ziehen wir los um den See. Mitten durch den See geht ein Steindamm, Der Wanderweg ist als solcher nur anhand der blauen Punkte zu erkennen, welche unregelmäßig auf Felsen oder an Bäume gesprüht sind. In D würde hier alles gesperrt sein. Hier läuft man einfach mitten durchs Geröll, durch Schafweiden und mittenmang durch Sumpfwiesen und Granitfelsen. Auf der 5km Runde begegnen wir keiner Menschenseele. Wir baden im See, machen Picknick in der Bushaltestelle und genießen einfach die Ruhe. Einzig ein paar Windräder rotieren in der Ferne vor sich hin.

„Er war ein alter Mann und fischte allein in einem Boot im Golfstrom, und seit vierundachtzig Tagen hatte er keinen Fisch gefangen. Die ersten vierzig Tage hatte ihn ein Junge begleitet. Aber nach vierzig Tagen ohne einen einzigen Fisch hatten die Eltern des Jungen gesagt, der alte Mann sei jetzt endgültig und eindeutig salao, was die schlimmste Form von glücklos ist, und der Junge war auf ihr Geheiß mit einem anderen Boot gefahren, das in der ersten Woche drei gute Fische fing.“

Ernest Hemmingway

Ich bin durch mit Norge. Ich hab nun alle meine Ziele erreicht. Holmenkollen, Kjeragbolten, fetten Fisch!

Auf unserer Fahrt Richtung Rekerfjord halten wir wieder hier und da an, um zu schauen. An einer kleinen Bucht beschließen wir die Angel auszuwerfen. Biene speist mich erst mit so ner popeligen Angel mit Pose ab. Da kommen die Reker zum Einsatz. aber die Fischlein juckt das nicht. Hier ist sicher meine allgemeine Angelahnungslosigkeit für den Misserfolg ausschlaggebend. Daher nehme ich die Rute ohne Pose mit Gummifisch. Da wissen wir so grob wie das funktionieren müsste. Beim ersten Wurf bin ich noch zu hektisch beim raus ziehen. Der zweite war dann erfolgreich. Ein 6 Meter-Kavenzmann... Ich schwör...

60 cm Pollack reicht für ein Mittagessen für zwei.

Wir fahren weiter vom Rekerfjord in Richtung Flekkefjord dem Tagesziel Jössingfjord entgegen. In Hauge trinken wir einen Kaffee und kommen mit der Besitzerin des Cafe's ins Gespräch. Sie holt Bücher, ihr Handy, Prospekte und erklärt was es hier alles so gibt. Jössingfjord ist als Wandergebiet einfach herrlich. kann man 4 Wochen jeden Tag eine andere Route nehmen. Kletterstiege auf allerlei Felsen. In einem alten Tunnel kann man zum Beispiel auch gleich übernachten. Ein bisschen Action während des 2. Weltkrieges gab es hier auch. Für die Kriegs-interessierten sicher interessant. Sehenswert dann wohl eher nicht, da hier lediglich 2 Tafeln mit Text und Bild über die Geschichte(n) berichten.

Für Morgen haben wir uns schon eine Route ausgeguggt.

20 Uhr sind hier noch 28 °C! Ich begebe mich in  den Schatten und esse ne Schinkenbemme und Gurkensalat!

Gefahrene Kilometer: 35
Gesamt: 1942